RoutinencheckRückschau

* * R o u t i n e n c h e c k R ü c k s c h a u * *
18 Tage war der Strom aus,
das Wasser kalt,
die Heizung aus
und auch keine Spülmaschine zum Geschirr spülen (-lassen) da.
W i r h a b e n d e n St r o m
w i e d e r e i n g e s c h a l t et,
kehrten zur Alltagsroutine zurück…
u n d m ö c h t e n E u c h h i e r u n s e r e
E r fa h r u n g s w e r t e m i t g e b e n .
Es war schon ein echtes Abenteuer aus der
Gewohnheit des „Versorgt Seins“ auszusteigen
und es hat uns sehr viel gelehrt!
Schon ganz zu Anfang war der Enthusiasmus,
nachdem wir den Schalter umgelegt hatten so Bärenstark,
dass sich daraus ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten
entwickelten und Kreatives
aus dem Nichts entstand.
Es hat einfach super Spass gemacht, weil wir uns ständig
im achtsam sein zu Schulen hatten.
Wir führten Beispielsweise Strichliste, wieviel mal wir den Lichtschalter betätigten … aus Gewohnheit.
Ich habe ganze 12 Mal in den 18 Tagen den Lichtschalter
vergeblich versucht anzumachen.
Doch das sind nur Nebenschauplätze,
an die man sich sehr schnell gewöhnt.
Für mich war es dann doch etwas ungewohnt in einem
leicht unterkühlten Zustand in eine Dusche zu steigen,
die nur kaltes Wasser (immerhin fliessend) für mich bereit hielt.
Wie Dankbar ich war für unseren Holzofen im Haus!
Doch Holz will auch vorbereitet sein…
Erstmal muss es vorhanden sein…
….und wie ist es dann mit dem Verbrauch?
Wird das Holz, das wir haben reichen?
…Dann geht‘s los mit Sägen, Hacken, Vorrat anlegen
und natürlich Feuer machen.
D e r H o l z o f e n w i r d z u m Z e n t r u m d e s
G e s c h e h e n s i m A l l t a g !
Je nach Gemeinschaftsstruktur und den jeweiligen
Individualbedürfnissen des Einzelnen entwickelt sich auch
das Körperliche Befinden, denn Holz hacken kann
für manche eine echte Mammutaufgabe sein.
Für den Einen Workout zum „Warmwerden“ und für den
Nächsten ein unkalkulierbares Verletzungsrisiko.
Wünsche nach Autarkie werden da ganz nebenbei geweckt
und hier und da erreicht man schnell seine Grenze, sei diese
materiell, seelisch oder geistig…
Konsumbewusstsein ist in jedem Fall ein Punkt,
der geschult und verinnerlicht wird.
Und das macht dann so richtig Spass,
wenn man merkt man kann seine eigene Grenze
noch ein wenig weiter ausdehnen!
Dann gibt es schon auch mal die „battle“ wer
– in welchem seelisch-geistigen Zustand auch immer –
als Nächstes KALT DUSCHEN geht!
Und auch in punkto Nachhaltigkeit schult sich das
Wissen wie von selbst:
Verbrauchsmengen werden in Frage gestellt,
optimiert und angepasst… Oft auch reduziert!
Eine Vorratshaltung wird sich erarbeitet
und die Haltbarkeit von Lebensmitteln bekommt
auf einmal einen ganz anderen Stellenwert.
A l t e s W i s s e n wird Brandheiss,
denn wer hat beispielsweise heute noch Ahnung
von einer Erdmiete/Erdkeller,
von Bettwärmern aus Blech,
dem Herstellen von
„feathersticks“ (Zunderstöck chen)
„bowdrill“ (Glutbohren mit Bogen)
oder schlicht die Handhabung
von einem Funkenschläger?!
Werkzeuge des nicht ganz alltäglichen Lebens
werden inspiziert, erkundet und das Handling wird geübt.
Ein Beispiel werden wir Euch hier zeigen wollen…
…so wie ich es getestet habe…
* * S p e c k b r ö t c h e n i m K o h l m a n t e l * *
ZUTATEN:
* 500g Mehl
(50%Dinkelvollkorn/50%Weizen)
* ein Teelöffel Zucker
(als Hefe-Beschleuniger)
* zwei Päck chen Trockenhefe
(14g)
* 420 ml lauwarmes Wasser
* zwei Teelöffel Salz
* ein kleine Dose gehackte
Tomaten
* zwei Esslöffel Balsamicoessig
* 5 Knoblauchzehen
* 125g feste Wurst in Würfel
geschnitten
(oder halt Speck, denn der
lässt sich gut lagern)
* Kohlblätter zum Einwickeln
der Brötchen
(darf gern groß sein der Kohl)
ZUBEREITUNG:
1.
Mehl, Zucker und Hefe
in Rührschüssel gut mischen
(ich habe es mit den Händen
gemacht)
2.
Salz, Knoblauchzehen ganz,
Wurst,
Wasser, Balsamico und
die Dose Tomaten
untermischen und solange
kneten,
bis eine recht flüssige Masse
entstanden ist
3.
Den Teig in der Nähe des O fens
15-20min. abgedeckt gehen
lassen
4.
Danach den Teig nochmals
durchkneten
und in Brötchen grosse Teile
einteilen
5.
Die einzelnen Brötchen
nocheinmal
schön rund formen
und danach mit entsprechend
großen
Kohlblättern ummanteln
(Ich hatte teilweise doppelt
Kohlblätter)
Ab in den O fen!
Wie Ihr auf den Bildern seht,
habe ich auch eine Fladenvariante
getestet, die mir auch
sehr gut geschmeckkt hat.
…Die Brötchen aus dem O fen
haben
durch den Kohlmantel
eine gaanz zarte Kruste, ähnlich
eines Rosinenbrötchens oder
Hefehörnchens
vom Bäcker…
ZUR WAHRNEHMUNGSEBENE…
Was meinst Du, wenn der Strom aus ist, was sich
auf der Wahrnehmungsebene verändert?
Am Anfang steht da mit Sicherheit der Körper,
den ich schon alleine wegen der
Hygienemaßnahmen (Duschen) beschrieben habe.
Doch das ist nur ein Aspekt, denn es verändert
sich auch das Lichtempfinden, weil Kerzen einfach
nicht so grell leuchten wie Glühbirnen,
LEDs oder Neonröhren.
Die Augen gewöhnen sich an dieses
wohlig – warme Licht der Kerzen!
Sowie auch an die Dunkelheit!
Mit fortschreitender Übung sind
Wege im Dunkeln
gar nicht mehr so schlimm.
Wir wurden sicherer
auch ohne dieses Werkzeug Licht.
Die Wetterfühligkeit wird ebenfalls auf eine
andere Ebene gehoben. Alleine aus dem Grund der
frühen Dämmerung im Herbst
ändert sich der Biorythmus,
da keine Sonne, kein Licht mehr da ist…
Wir wurden also schneller müde, was im
allseits hektischen Alltag
einen großen Fortschritt bewirkt!
Früher zur Ruhe kommen, Lesen bei Kerzenschein
anstelle von digitalem Medienkonsum.
Es wird auf einmal der ganze Alltagsrhythmus
beeinflusst, da bei Regen und Nebel
oder gar im Dunkeln die Kettensäge
zum Brennholz bereiten
natürlich nicht mehr genutzt wird.
Es wird einfach wichtiger, ob der nächste Tag und
vor allem auch die Nacht warm oder eher kalt ist.
Sobald eine Unterkühlung absehbar wurde
passten wir uns alsbald diesem real gewordenen
Problem an und behoben es mit Vorbereitung…
bevor wir Gefahr liefen zu unterkühlen.
Mit der entsprechenden Planung wurden Engpässe vermieden und der Wohlfühlfaktor gesteigert!
Gerade auch was die Geschwindigkeit im Alltag
anbelangt durften wir feststellen,
das Stromausfall so richtig gut tun kann
und unwahrscheinlich Freude macht,
denn wenn z. B. Essen zubereiten ohne
Küchenmaschine, Ofen, Mixer, Toaster,
Wasserkocher oder Brotschneidemaschine
länger dauert wie man es gewohnt ist,
dann ist das halt so,
Man kann das eh nicht ändern!
Also warum nicht genießen beim Entschleunigen?!
Essgewohnheiten wurden angepasst, denn
verderbliche Kost wurde von vornherein
beim Einkauf hinterfragt und
oftmals einfach nicht gekauft.
Änderungen der Essgewohnheiten wirkten sich auf den Körperstoffwechsel aus…
Wer das wohlüberlegt macht und die
Ernährung auf eine gesündere Kost umstellt,
der merkt wie sich die Wahrnehmung
hinsichtlich des Verwertens des Essens
automatisch schult.
Das Riechen bekommt eine andere Intensität
und das nicht im negativen Sinne, sondern
ganz klar im positiven:
Den Regen wieder klarer riechen zu können
– bevor er fällt –
das ist eins der Beispiele,
was ich nennen möchte.
Die Wahrnehmung wird schlussendlich klarer,
da man sich an den Rythmus
der Natur mehr anpassen muss!lernen
Was hier so streng klingt wird begleitet
von sooo vielen schönen,
dankbaren
und freudigen Momenten…
WIE EINER WARMEN DECKE,
EINEM FELL DAS WÄRMT,
DER KLAREN LUFT (DIE MAN FAST SCHON SCHMECKEN KANN)
UND KÖSTLICHEM ESPRESSODUFT
DER DEFINITIV DAS LEBEN VERSÜSST!
RUNDUM WAR UNSER ROUTINENCHECK
EIN RIESIGES ABENTEUER,
WAS IRRSINNIG VIEL SPASS GEMACHT HAT
UND UNS FÜR EINEN ERNSTFALL
(WIE ABGESCHNITTEN SEIN VON DEN
sogenannten „VERSORGERN“)
GERÜSTET HAT!
Nächstes Jahr wird es dieses Event
mit Sicherheit
wieder geben!von der
Wir hoffen Du hast etwas
für Dich mitnehmen können!
Haben wir Dir etwas Mut gemacht?
Lass es uns wissen!
Wir würden uns freuen,
wenn Du Deine eigenen Erfahrungen
mit uns teilen würdest!
Wir leben auf einer Erde,
Danke das wir Sie
unsere Mutter nennen dürfen!!!
Sie versorgt uns mit allem
was wir brauchen,
also lasst Sie uns schützen,
ehren
und unseren Dank spüren!!!
Schaut wieder rein, wenn es heisst
ROUTINENCHECK
Sonja und Jan
2 Antworten
…top 🙂
Dankeschön!